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zur Geschichte der Großkabinenschwebe- und
Standseilbahnen in Deutschland, Österreich
und Südtirol
technische Hauptdaten
Betreiber: Pumpspeicherwerk Wendefurth / Inbetriebnahme als Personen- und Lasten-Standseilbahn: 1968; ab 1966 reiner Lastentransport /
Hersteller: CKD Praha, Werk Slany (CSSR) / Talstation Krafthaus: 355 m / Bergstation Einlaufbauwerk: 458 m / Höhenunterschied: 103 m /
Streckenlänge: 260 m / Neigung maximal: 52 % / Spurweite: 1250 mm / Zugseildurchmesser: 25 mm / Fördermaschinenhersteller: CKD Praha
Trommeldurchmesser: 2500 mm / Antrieb: 70 kW, Funkfernsteuerung vom Wagen aus, Halt an jeder Stelle des Fahrstrecke möglich / Fahrbe-
triebsmittel: 1 mit 15 Sitzplätzen und 3 t Tragfähigkeit / Geschwindigkeit: max. 0,8 m/s / Fahrzeit: 6 min
Aufnahmen der Anlage
Fotos: E. Schurr
Schrägaufzug Wendefurth (nichtöffentliche Anlage)
Historisches zur Anlage
Im Ostharz liegt eines der umfassendsten Talsperrensysteme Deutschlands. Bereits in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg gab es Pläne, sowohl
das Harzvorland als auch die Gebirgstäler wirksam vor Hochwasser zu schützen, aber erst nach der Gründung der DDR konnten diese Pläne zur
Anwendung gebracht werden. Der Bau der Transportanlagen des Pumpspeicherwerkes Wendefurth wurde dem tschechoslowakischen Betrieb
CKD Praha übertragen, welcher im Vorfeld bereits die Anlagen im Werk Hohenwarte II errichtet hatte und auf die dort gemachten Erfahrungen
zurückgreifen konnte. 1966 begann der Bau der Rohrbahn mit dem Verlegen der Gleise für die Standseilbahn. Mit dieser wurden die einzelnen
Rohrsegmente transportiert und montiert. Um einen möglichst geringen Montageaufwand zu gewährleisten, führte man die Gleise zwischen den
beiden Rohrbahnen – ein Unterschied zu der Anlage Hohenwarte II. Nach Errichtung der Rohrbahn wurde die Standseilbahn für die Bedürfnisse
der Peronalbeförderung sowie der Instandhaltung umgebaut, behördlicherseits abgenommen und freigegeben. Die Talstation der Anlage besteht
nur aus einem, durch Geländer abgesperrten Bahnsteig, die Bergstation dagegen aus einem festen Gebäude, welches neben einem Dienstraum
die „Garage“ für den einzigen Wagen beherbergt. Der Antrieb ist in das der Bergstation gegenüber liegende Einlaufbauwerk integriert. Die
Standseilbahn ist ihrer Konstruktion nach eigentlich ein Schrägaufzug. Von der mit einer Seiltrommel ausgerüsteten Fördermaschine läuft das
Zugseil waagerecht durch den Rohrtunnel zur Umlenkrolle in der Bergstation. Die Steuerung der Fahrt erfolgt vom Wagen aus, ein Halt kann an
jeder beliebigen Stelle der Strecke gewählt werden. Außerdem kann der leere Wagen von jeder Station aus gerufen werden. Am Heckteil
besitzt der Wagen eine Plattform für den Lastentransport.
Besonders bemerkenswert ist die Form des Seilbahnwagens. Der erfahrene Betrachter merkt sofort, dass es sich um die Modifikation des
Straßenbahnwagens T4D handelt. Dieser Wagen wurde im Streckennetz der Dresdner Verkehrsbetriebe eingesetzt. Die Modifikation des Seil-
bahnwagens besteht darin, dass die vordere Tür durch ein Fenster ersetzt wurde, lediglich 15 Hartschalensitze im Wagen angebracht sind und
die Möglichkeit besteht, den Wagen im Cabriobetrieb, also ohne Aufbau, zu fahren. Außerdem sind die Bedienelemente auf das unbedingt not-
wendige Maß reduziert.