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zur Geschichte der Großkabinenschwebe- und
Standseilbahnen in Deutschland, Österreich
und Südtirol
technische Hauptdaten
Aufnahmen der Anlage
Fotos: E. Schurr
Rauschbergbahn Ruhpolding
Historisches zur Anlage
Die Vorbereitungen für den Bau einer Bergbahn auf den Ruhpoldinger Hausberg begannen 1952. Nachdem am 22. März 1953 die Plangenehmi-
gung vorlag, erhielt die Firma Pohlig AG aus Kölln-Zollstock den Bauauftrag. Nach nur 6-monatiger Bauzeit war die Bahn errichtet.
Entstanden war eine zweispurige Großkabinen-Seilschwebebahn für Pendelbetrieb mit 2 Kabinen für je 20 Personen und einen Schaffner. Die
Talstation liegt auf einem kleinen Hügel westlich des Taubensees und ist von der bayerischen Alpenstrasse über eine ca. 700 m lange Zufahrt
erreichbar. Nach verlassen der Talstation überqueren die Kabinen den Taubensee und schweben in einer durchschnittlichen Höhe von 80 - 120 m
in einer freien Spannweite von 1350 m der in 750 m Höhe über der Talstation angeordneten Stütze entgegen, um danach die in 300 m Entfernung
gelegene Bergstation zu erreichen. Mit Rücksicht auf die große Spannweite von 1350 m erweitert sich die Spurweite zwischen den beiden Trag- 4
seilen von 3,45 m in der Talstation auf 14,0 m in der Bergstation. Aus diesem Grund existieren in der Bergstation zwei Bahnsteighallen, getrennt
durch den Warteraum. Die Bergstation liegt ca. 20 m unterhalb des vorderen Gipfelgrates des Rauschbergs. Stütze und Bergstation wurden
bewusst architektonisch unauffällig gestaltet, so dass sie in ihrer Umgebung nicht störend wirken. Die Kabinen wurden bereits zur damaligen
Zeit mit Klappsitzen ausgerüstet, ihre Außenhaut wurde eloxiert und im Inneren mit Zefalon, einem Wärme isolierenden Kunststoff ausgekleidet.
Da mit den Kabinen auch das für die Bergstation notwendige Trinkwasser transportiert werden musste, wurden unter dem Kabinenboden Leicht-
metallbehälter für 500 l Trinkwasser aufgehängt. Diese Behälter konnten schnell ein- und ausgehängt werde. Bei Fahrten mit vollem Wassertank
konnten noch 13 Passagiere befördert werden. Eine weitere Besonderheit bestand darin, dass sowohl Antrieb als auch Zugseil- und Tragseil-
spannvorrichtungen in der Talstation angeordnet wurden. Die Zugseilspannvorrichtung wurde folgendermaßen beschrieben: "Zwei auf einer
gemeinsamen Achse sitzende Spannscheiben liegen so vor der Antriebsscheibe, dass in jeder Fahrtrichtung das einlaufende Zugseil zuerst über
eine dieser Spannscheiben läuft, bevor bevor es zu der senkrecht stehenden Antriebsscheibe abgelenkt wird. Das für beide Spannscheiben
gemeinsame Spanngewicht schafft auf diese Weise einen Spannungsausgleich in allen 4 Seiltrumen und zwar so, dass sich ein Ansteigen der
Spannung in den Seiltrumen der einen Spannscheibe in einem Absinken der Spannung in den Seiltrumen der anderen Spannscheibe auswirkt.
Die Summe der Seilspannung in allen 4 Seiltrumen entspricht stets dem Spanngewicht. Dadurch wird der Hub des Spanngewichtes auf die Hälfte
verringert." Zum Antrieb wird ausgeführt: "Der Leonardsatz besteht aus: einem Drehstrom-Kurzschlussmotor von 150 kW, einem Gleichstrom-
Generator von 135 kW, einer Gleichstrom-Haupterregermaschine von 1,5 kW für das konstante Feld des Gleichstromantriebsmotors und einem
Gleichstrom-Steuergenerator zur Felderregung des Gleichstrom-Generators. Bei Ausfall der Netzspannung tritt an die Stelle des Drehstrommotors
ein Dieselmotor von 230 PS, der mittels Keilriemen eine auf der verlängerten Welle des Gleichstrom-Generators sitzende Riemenscheibe antreibt.
Diese Riemenscheibe kann bei Bedarf mit der Welle gekuppelt werden. Der Drehstrommotor wird in diesem Fall abgekuppelt. Die Antriebsscheibe
ist eine einrillige Treibscheibe mit 180 Grad Seilumschlingung und trägt auf der einen Seite einen Zahnkranz und auf der anderen Seite den
Bremskranz von 2500 mm Durchmesser für die von Hand betätigte Doppelbackenbremse. ... Die Kupplung der Getriebeantriebswelle ist mit einer
Bremsscheibe von 630 mm Durchmesser ausgerüstet, auf die eine durch Eldrogerät betätigte Doppelbackenbremse wirkt, die die Bahn bei
Ausbleiben der Spannung selbsttätig stillsetzt." Die Bahn verfügt über ein Hilfsseil mit Bergewagen, so dass eine Personenbergung an jeder Stelle
der Strecke möglich ist. /Zitate aus: Die POHLIG-GROSSKABINEN-SEILSCHWEBEBAHN für Pendelbetrieb am Rauschberg in Ruhpolding. a.a.O./
Eröffnung: 1953 / Modernisierung: 2000 / Höhe Talstation: 722 m / Höhe Bergstation: 1650 m / Höhendifferenz: 922 m / schräge Länge: 1650 m
maximale Neigung: 92 % / Stützen: 1 / Tragseil: 42 mm Durchmesser ; voll verschlossen ; Bruchlast 187 t ; Spanngewicht je 34 t / Zugseil:
Durchmesser 20 mm / Gegenseil: 23 mm Durchmesser / Antrieb: Talstation / Leistung Hauptantrieb: 2 x 156 kW / Leistung Hilfsantrieb: 22 kW/
Fahrbetriebsmittel: 2 Leichtmetallkabinen je 20 Personen / Laufwerk:
8-rädrig, aufgehängt in Einzel- und Doppelwiegen / Geschwindigkeit: 8 m/s
Anlagenhersteller: Firma Pohlig, Köln / Antriebshersteller: Firma MWM, Düsseldorf