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zur Geschichte der Großkabinenschwebe- und Standseilbahnen in Deutschland, Österreich und Südtirol
technische Hauptdaten Eröffnung: 5.6.1887 / Modernisierung: 1956 / Stilllegung: 1979 / Länge: 520 m / Höhenunterschied: 516 m / maximale Steigung: 56 % / Schienensystem: 2 Laufschienen (Spurweite 1000 mm) / Zahnstange: Leiterzahnstange System Riggenbach / Laufrad- und Zahnraddurchmesser: 770 / 820 mm / Anzahl der Schwellen: 472 / Zugseil: 535 m Länge, 40 mm Durchmesser, 5 t Gewicht / Antrieb: Wasserballastantrieb / Bremsen: 4 Bremsen pro Wagen, davon 2 Spindelbremsen und 2 automatische, geschwindigkeitsabhängige Bremsen / Fahrbetriebsmittel: 2 (9 t Leergewicht) / Kapazität vor / nach Modernisierung: 44 / 36 Plätze / Fahrgeschwindigkeit: 1,5 m/s / Fahrzeit: 6 min. Aufnahmen der Anlage Fotos: Förderverein Malbergbahn (Frau Gisela Eckstein), J. Gönnert
Malbergbahn Bad Ems
Historisches zur Anlage Der Malberg ist ein beliebtes Ausflugsziel des Kurortes Bad Ems. Nachdem 1872 die Spielbank geschlossen wurde und viele Gäste andere Aufenthalts- orte bevorzugten, besann man sich der Heilwirkung der ozonhaltigen Luft auf dem Berg. 1879 beschloss man die Errichtung eines Hotels auf dem Berg, dieser sollte durch eine Bergbahn erschlossen werden. Bedingt durch die starke Steigung sollte eine Standseilbahn errichtet werden. Am 3.12.1886 wurde die Malbergbahn AG gegründet, noch im selben Jahr begannen die Bauarbeiten. In der Rekordzeit von nur 8 Monaten wurde der Bau realisiert, die offizielle Eröffnung fand am 5.6.1887 statt. Die Seilbahn entwickelte sich bald zu einer touristischen Attraktion und fuhr über viele Jahre mit einer ausgeglichenen Bilanz. Während der beiden Weltkriege war die Anlage außer Betrieb, mehrere Besitzerwechsel folgten, 1951 ging die Bahn in das Eigentum der Stadt Bad Ems über. 1956 erfolgte eine Modernisierung der Bahn, bei der unter anderem die Holzaufbauten der Wagen durch Metallkonstruktionen ersetzt wurden. Die Stadt Bad Ems bezuschusste die Bahn im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten, jedoch kam ein Gutachten des Technischen Überwachungsvereins zu dem Ergebnis, dass alle Zahnstangen repariert bzw. zur Hälfte erneuert werden müssen, 70  Seillenkrollen auszuwechseln sind, Teile des Unterbaus und der Stützmauern einer Sanierung bedürfen und dass die Wasserbehälter und die Bremsen beider Wagen zu erneuern sind. Die dafür notwendigen Kosten wurden mit 700 000 DM zuzüglich 1,5 Millionen DM für zwei neue Wagen veranschlagt. Diese Summe konnte die Stadt Bad Ems nicht aufbringen, so dass die Anlage für 1980 keine Betriebserlaubnis mehr erhielt. Obwohl die Gesamtanlage 1980 als Industriedenkmal unter Schutz gestellt wurde, verfällt die Bahn immer mehr. Ein Kreis engagierter Bürger kümmert sich in einem Förderverein um die Erhaltung und Wiederinbetriebnahme der Bahn. Fehlende finanzielle Mittel und der immer weiter voranschreitende Verfall der Bahnanlagen verhin- derten jedoch die Wiederbelebung der Malbergbahn.