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zur Geschichte der Großkabinenschwebe- und Standseilbahnen in Deutschland, Österreich und Südtirol
technische Hauptdaten des Ausgangszustandes 1953 Baujahr: 1953 / Talstation: Partnachklamm / Bergstation: Forsthaus Graseck / Streckenlänge: 492 m / Höhendifferenz: 118 m / mittlere Neigung: 13 Grad / Fahrgeschwindigkeit: 4 m/s / Fahrzeit: 2,5 min / Anzahl der Fahrbetriebsmittel: 2 zu je 6 Personen (zugelassen bis je 4 Personen), derzeit beschränkt auf 4 Personen / Förderleistung: 144 Personen je Stunde je Richtung / Tragseile: voll verschlossen, 20 mm Durchmesser / Zugseile: Seale-Machart, 13 mm Durchmesser / Seilspannvorrichtungen: in Talstation / Stützen: 1 Horizontalstütze vom Felsen auskragend / Antrieb: Asynchronmotor mit 16 PS Nennleistung Aufnahmen der Anlage Fotos: A. Pohl und C. Müller
Graseckbahn
Historisches zur Anlage
Die Graseckbahn ist eine seilbahntechnisch bedeutende Anlage, gilt sie doch als erste vollautomatische Kabinenseilbahn. Initiator der Anlage war der Gastwirt August Belstler, der seine beiden gastronomischen Betriebe am Eingang zur Partnachklamm und in Graseck verbinden wollte. Ziel war es den Gaststättenbesuchern einen Transfer abseits von geregelten Fahrplänen zu ermöglichen. Die kleinen Kabinen ermöglichten es zudem, erste Erfahrungen zum Verhalten von Fahrgästen bei automatischer Betriebsführung zu sammeln. Im Havariefall war von Vorteil, dass sich in beiden Gaststätten Personal zur Hilfeleistung befand, die Nähe zu Garmisch-Partenkirchen erlaubte auch eine schnelle Unterstützung durch die Bergwacht. Zur Erfüllung der umfangreichen Sicherheitsanforderungen sind folgende Punkte besonders hervorzuheben: die Drehzahl- regelung mittels mechanisch-stufenlosem Drehzahlwanderer; die Anordnung selbsttätig schließender Kabinenfalttüren; eine selbständige Kabinen- und Bahnsteigtürverriegelung (Bergstation) sowie die Übergewichtskontrolle der Kabinen mit automatischer Abfahrverhinderung (dieses System war so ausgelegt, dass es auch vom Betriebspersonal nicht überbrückt werden konnte). Des weiteren wurden Maßnahmen zur Verkehrslenkung in den Stationen integriert. Hierzu gehört vor allem ein Schleusensystem - bereits hier erfolgt eine erste Gewichtskontrolle.