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Standseilbahn Dresden Loschwitz - Weißer Hirsch
www.bergbahngeschichte.de
zur Geschichte der Großkabinenschwebe- und
Standseilbahnen in Deutschland, Österreich
und Südtirol
Historisches zur Anlage
Bereits 1873 fassten Dresdner Bürger den Bau einer Standseilbahn ins Auge, doch erst 1893 erteilte man dafür eine Genehmigung. Mit dem
ersten Spatenstich am 9.11.1894 und der Eröffnung am 26.10.1895 begann dann die eigentliche Geschichte der Bahn. Die Baukosten betrugen
817 771,99 Reichsmark. Der Wagenpark bestand aus 4 Personen- und 2 Güterwagen. Nicht nur Personen, sondern auch Kohle und Baustoffe
gelangten auf den Weißen Hirsch. Zum Gütertransport wurden den Personenwagen Güterwagen an der Talseite beigefügt. Man kann diese
Konstruktion noch heute im Verkehrsmuseum Dresden im Modell sehen. Sogar Pferde wurden in dem offenen Wagen transportiert, dem dann
ein gewölbtes Spannverdeck aufgesetzt wurde. Talwärts wiederum wurden nachts Fäkalien befördert. Ärzte und Feuerwehr genossen das Recht
auf Sofortbeförderung.
Am 01.1.1897 wurde die Bahn in die Drahtseilbahn Loschwitz AG ausgegliedert, seit 1912 ist die Städtische Straßenbahn und deren
Nachfolgerbetriebe Betreiber der Anlage. 1909 wurde der Dampfantrieb auf elektrischen Betrieb umgestellt. Der verheerende anglo-amerika-
nische Bombenangriff vom 13.2.1945 hinterlies auch bei der Standseilbahn seine Folgen. Die Talstation wurde zerstört. Die Wagen hatte man
glücklicherweise vorher im Tunnel in Sicherheit gebracht. Schon nach wenigen Tagen war die Bahn eines der ersten Nahverkehrsmittel, welches
in der stark zerstörten Elbmetropole wieder verkehrte. 83 Jahre verkehrte die Bahn ohne größere Unterbrechungen. 1978 und 1993 erfolgten
größere Erneuerungen.
Fotos früherer Wagengenerationen: Dresdner Verkehrsbetriebe AG
Technisches - Daten und Besonderheiten
Die Standseilbahn wird durch zwei Tunnel sowie über einen Gerüstviadukt geführt. Der Antrieb befindet sich in der Bergstation,
von wo aus auch die Bahn auch gefahren wird. Befand sich früher der Bedienstand direkt im Maschinenraum, ist er heute direkt
über dem oberen Haltepunkt des Wagens untergebracht. Gefahren wird im schaffnerlosen Betrieb ohne Wagenbegleiter. Für
Revisionsfahrten ist die Möglichkeit gegeben, die Bahn von den Wagen aus zu fahren.
Auf zwei technische Besonderheiten sei an dieser Stelle hingewiesen:
Zum einen ist die Fördermaschine ein typischer Kettenschlepperantrieb, wie er bei der Elbschifffahrt verwendet wurde. Kein
Wunder, wurde er doch auch in der Schiffswerft Dresden-Übigau hergestellt. Damit ersparte man sich sehr viel Geld, denn zum
damaligen Zeitpunkt baute ausschließlich die Schweiz Förderanlagen für Seilbahnen.
Zum anderen wurde das historische Antriebskonzept beibehalten, bestehend aus zwei Antriebsstufen. "Die Stufe 1 wird direkt über eine
elastische Kupplung vom Motor geschaltet und baut auf einem Ritzel und einem pfeilverzahnten Großrad mit einer Übersetzung von 1:8,8833
auf. Die Stufe 2 besteht aus einem zentralen Antriebsritzel und den beiden Treibscheiben mit einer Übersetzung von 1:4,5."/ 100 Jahre
Drahtseilbahn Dresden Loschwitz - Weisser Hirsch. Dresdner Verkehrsbetriebe AG. 1995S.13./
Aktuelles zur Anlage
Die derzeitige Wagengeneration verkehrt in der für die Dresdner Verkehrsbetriebe AG typischen schwarz-gelben Optik. Die moderne, über Funkfern-
steuerung überwachte Anlage ist, bis auf die gesetzlich vorgeschriebenen Revisionszeiten im täglichen Einsatz. In unmittelbarer Nähe der Bergstation
befindet sich das Hotel Luisenhof; ein kurzer Spaziergang führt durch das Villenviertel Weißer Hirsch hin zur Bautzener Landstraße, auf welcher die
Straßenbahnlinie 11 verkehrt, die eine direkte Verbindung in die historische Dresdner Altstadt bietet.
Ein besonderer Höhepunkt sind die jährlichen Halloweenfahrten. Ein besonderes Flair wird an diesem Abend durch Dekorationen , künstlichen Nebel
und andere Illuminationen geschaffen; an der Bergstation bieten sich speziel für Kinder vielfältige Betätigungsmöglichkeiten.
Eine Besichtigung des Maschinenhauses mit seinem historischen Fahrstand, den ehemals genutzten mechanischen Kopierwerken und Dokumentationen
zur Anlagengeschichte ist ebenso wie der Besuch des historischen Unterwerks nur nach vorheriger Terminvereinbarung mit der Seilbahnbetriebslei-
tung möglich. Die Ausstellungsobjekte in der Vorhalle der Bergstation sind zu den Betriebszeiten der Bahn zugänglich.
Zwei Stadtbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe sind mit Werbung für die beiden Dresdner Bergbahnen im Liniennetz unterwegs, anlässlich des
Standseilbahnjubiläums 2010 war zusätzlich ein SOLARIS-Niederflurgelenkbus mit spezieller Werbung im Einsatz.
Anlage
Historisches Unterwerk
Dem in der Bergstation befindlichen Maschinenhaus ist das historische Unterwerk angegliedert. Nach der Umstellung von Standseilbahn und der
benachbarten Schwebebahn von Dampf- auf Elektroantrieb diente es viele Jahrzehnte dazu, beide Bahnen mit Fahrstrom zu versorgen, welcher
wiederum aus dem Netz der städtischen Straßenbahn stammte. Nach Auflassung des Unterwerks durch den örtlichen Energieversorger wurde die
historische Technik komplett im Raum belassen.
Fotos: E. Schurr
Halloweenimpressionen
Fotos: E. Schurr